Ein Tier aus dem Ausland...

 

Sie haben sich für ein Tier aus dem Ausland entschieden und gehen damit eine große Verantwortung ein. Machen Sie sich dieser Verantwortung bewusst

Dieses Tier kommt wahrscheinlich aus denkbar schlechten Verhältnissen und wird all seine Liebe und Vertrauen in Sie stecken. Bitte seien Sie sich 100% sicher, dass Sie sich dem Abenteuer "Leben mit Hund" stellen wollen und sorgen Sie so mit dafür, dass das Tier nicht von einer Hand in die nächste wandert.

Darum denken Sie noch mal über die folgenden Punkte nach, nehmen Sie sich auch gerne ein paar Tage Bedenkzeit…und wenn Sie dann noch immer sicher sind, dass Sie das Tier wirklich wollen, dann wünschen wir Ihnen unheimlich viel Spaß für die Zukunft!!! Und wenn Ihnen jetzt doch Zweifel kommen, dann gestehen Sie sich diese JETZT zu… Im Zweifel zu verzichten und dem Wunsch-Tier andere Chancen auflassen…auch das ist in unseren Augen Tierschutz !!!

Auch ein Tier aus Spanien kostet eine Vermittlungsgebühr! Womöglich liegt diese sogar höher, als die Gebühr im Tierheim vor Ort. Aber wir erhalten auch keine öffentlichen Förderungen und die Transportkosten von Spanien nach Deutschland sind wesentlich höher, als der Gang vom Zwinger zum Ausgang! Außerdem soll das Tier aus Spanien auf keinen Fall zur „billigeren Alternative“ werden. Die Vermittlungsgebühr sichert - nach Deckung der entstandenen Kosten - den Tierschutz vor Ort und dahinter sollten Sie stehen! (Oft deckt die Vermittlungsgebühr aber auch gar nicht die entstandenen Kosten und all wir Ehrenamtlichen stecken unsere Zeit und unser Geld in den Tierschutz und in die Aufklärungs-Arbeit… Das tun wir freiwillig. So wie Sie sich freiwillig für eins unserer Tiere entscheiden!)

Der Auslands-Tierschutz ist auch keine Konkurrenz zum Tierschutz hier, viele Organisationen arbeiten übergreifend zusammen.

Die Tiere werden nach bestem Wissen gesund ausgeflogen, es sei denn, es ist was anderes vereinbart. Trotzdem empfiehlt sich gleich nach Ankunft des Tieres ein Gang zu Ihrem Tierarzt und es KÖNNEN gleich schon wieder Kosten aus Sie zukommen. Die Kosten für das Tier enden nicht mit der Anschaffungs-Summe!

Das Tier kommt hier in eine völlig neue Kultur, in ein anderes Klima, wahrscheinlich auch erstmalig ins Haus… Manche Tiere stecken das einfach so weg…andere müssen ihren Kultur-Schock erst verarbeiten. Sie reagieren z.B. mit Durchfall und/oder Ängstlichkeit. Diese Zeit muss geduldig überwunden werden!

Wahrscheinlich hat ihr Wunsch-Tier noch nicht viel Erziehung genossen, ist weder stubenrein noch kann es andere Dinge, wie z.B. an der Leine zu gehen. Mit Geduld und Konsequenz kommt man da aber schnell zum Ziel. Scheuen Sie sich auch nicht, den Rat von Fach-Leuten (z.B. Hundeschule) einzuholen. Sie machen damit für sich und ihr Tier das Leben leichter.

Nicht jeder unserer Mitmenschen hat Verständnis für den Auslands-Tierschutz. Meist sind das sehr uninformierte Leute…Trotzdem müssen Sie über Anfeindungen stehen können.

Unsere Umwelt wird immer hundefeindlicher. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Tier nur zu den Menschen Kontakt bekommt, die dies auch wollen. Meiden Sie mit Hund Kinderspielplätze und damit den Zorn von Nicht-Hundlern. Seien Sie in Wohngebieten bereit, die Hinterlassenschaften ihres Hundes wegzumachen…Gehen Sie auf „dumme Pöbeleien“ nicht ein, aber suchen Sie ein offenes Gespräch mit dem interessierten Gegenüber. Zeigen Sie mit ihrem Tier, das es das Gemeinschaftsbild nicht stört, sondern aufwertet!

Hat Ihr Vermieter die Zustimmung zum Hund gegeben?

Was ist, wenn Sie umziehen müssen…Sind Sie dann bereit, eine längere Wohnungssuche in Kauf zu nehmen, weil Ihr Hund mit Ihnen umziehen soll?

Ist Ihre berufliche Situation gesichert oder stehen in absehbarer Zeit Veränderungen ins Haus? Ist auch dann die Versorgung des Tieres gesichert?

Leben bei Ihnen bereits andere Tiere? Zeigt deren jetziges Verhalten, das diese sich mit einem weiteren Rudelmitglied anfreunden werden? Sind Sie bereit, ALLEN vorhandenen Tieren und dem zukünftigem Haustier die Zeit zu geben, die sie brauchen, um sich „zusammen zu raufen“? Auch das passiert nicht von eben auf jetzt...

Leben Kinder bei Ihnen? Sind diese den Umgang mit Tieren gewöhnt? Können Sie dafür sorgen, dass das Tier eine Rückzugs-Möglichkeit hat? Sind in der Familie Tier-Haar-Allergien aufgetreten?

Ist Ihnen klar, dass Sie mit Hund oder Katze nicht mehr überall genauso herzlich willkommen sind wie vorher ohne Haustier? Die Urlaubs-Planung gestaltet sich mit Tieren auch nicht mehr so einfach. Gute Pflegeplätze mit Familien-Anschluss sind rar, ebenso Urlaubsgegenden, in denen z.B. Hunde willkommen sind. Haben Sie das bei Ihren Planungen berücksichtigt?

Egal, wie sehr Sie auch putzen…in der Wohnung werden IMMER Tier-Haare - und andere Spuren die auf ein Tier deuten - zu finden sein. Beeinträchtigt Sie das auch wirklich nicht in Ihrem „Wohlfühl-Gefühl“?

Ein Hundeleben dauert im Durchschnitt bis zu 15 Jahren…Je nach Alter Ihres Wunsch-Kandidaten sollten Sie sich also überlegen, ob Sie wirklich bereit sind, sich für diese nächste Zeit zu binden

Die Mitarbeiter im Tierschutz sind bemüht, die Charaktere ihrer Schützlinge einzuschätzen und so zu Checken, ob Tier & Mensch zusammen passen. Aber niemand kann Ihnen eine Garantie versprechen, wie sich das Tier bei Ihnen benehmen wird. (Das kann allerdings auch der gewissenhafteste Züchter nicht) Unsere Erfahrungen sind aber in der übergroßen Mehrzahl positiv!

Und egal, wie viel man nachgedacht hat, es treten manchmal halt doch überraschende Situationen auf, die so gar nicht mit in die Überlegungen einbezogen wurden. Denken Sie dann daran, das Tier hat nur Sie und mit Ihnen zusammen wird es alles meistern. Wenn Sie ihm die Chance lassen.

Und auch der vermittelnde Tierschutzverein ist gerne weiter behilflich!!

Aber auch denen muss man bei unerwarteten Problemen die Chance zur Hilfe lassen…die Ehrenamtlichen sitzen in ganz Deutschland verteilt und können nicht „mal eben alle schnell zusammen hocken und einen Plan aushecken, oder eine neue Heimat aus dem Boden zaubern.

Natürlich hat für uns Ihre Familie Priorität… trotzdem braucht es in solchen Fällen einfach etwas Zeit zum Handeln!

Bitte denken Sie daran!

 

 

 

   
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