Die ersten Stunden im neuen Heim

 

Nach der Ankunft zu Hause tragen Sie den Welpen bitte zuerst auf seinen vorgesehenen Versäuberungsplatz im Garten, bevor Sie ihn ins Haus nehmen. Lassen Sie ihn angeleint oder unangeleint so lange schnüffeln, bis er sich ohne Ihre Beeinflussung entleert. Loben Sie ihn mit einschmeichelnder Stimme und sorgen Sie dafür, dass er nicht abgelenkt wird. 

 

Nun erst bringen Sie den Welpen ins Haus. Dabei ist wichtig, dass er von den übrigen Familienmitgliedern dosiert empfangen wird. Der Welpe braucht viel Zeit, um sich umzusehen, all die neuen Gerüche kennen zu lernen und viele unbekannte Spielsachen vorzufinden. Die Türen zu jenen Räumen, zu welchen der Welpe keinen Zutritt hat, sind geschlossen oder mit Absperrgittern gesichert. Bitte auch alle elektrischen Kabel absichern, Welpenzähne sind mit Perforierzangen zu vergleichen!

 

Nach einer Weile wird ihm die erste Mahlzeit am vorgesehenen Fressplatz verabreicht. Unmittelbar nach dem Fressen wird der Welpe wieder ins Freie gebracht, damit er sich entleeren kann und erst danach wieder ins Haus gebracht. Wieder im Haus wird er weiter auf Entdeckungsreise gehen oder spielen, um dann einen genehmen Ruheplatz aufzusuchen. Lassen Sie ihn schlafen wo er möchte. Nach dem Nickerchen wird er als erstes wieder ins Freie gebracht, damit er sich versäubern kann.

 

Bitte die ersten Wochen den Welpen immer durch ein und dieselbe Tür hinausbringen. Das prägt sich ihm ein und er wird irgendwann direkt zu dieser Tür gehen und damit anzeigen, dass er sich entleeren muss!

 

Die erste Nacht

 

Richten Sie Ihrem Welpen die ersten Wochen ein Nachtlager ein, möglichst in Ihrer Nähe (Schlafzimmer), das er nicht von alleine verlassen kann. In einer Hundebox oder einem großen hohen Karton untergebracht, kann er nicht davonschleichen und wird sich jammernd melden, sobald er sich entleeren muss. Die sanfteste Methode, um dem Welpen nachts die nötige Geborgenheit zu vermitteln, die er bisher durch seine Geschwister und seine Mutter hatte, ist die das Lager neben Ihrem Bett zu installieren. So merkt man auch rasch, wenn der Welpe unruhig wird und sich entleeren muss, so kann man Ihn schnell ins Freie bringen. Sobald sich der Welpe dort entleert hat, lobt man Ihn überschwänglich, bringt Ihn ins Haus zurück, legt Ihn wortlos in sein Bett und löscht das Licht. Bitte nachts im Freien mit dem Welpen nicht Spielen, denn der Welpe ist nun hellwach und die Nacht würde zum Tag! Der Welpe lernt auf diese Weise, allein in seinem Bett zu schlafen, weiß aber dass er nicht alleine ist. Nach einigen Tagen und Nächten wird sich Ihr Welpe gut eingelebt haben und durchschlafen. Dann kann man sein Lager dort aufschlagen, wo Sie das möchten, aber erst wenn er wirklich durchschläft!

 

Tagesablauf

 

Nachdem der Welpe draußen war, kommt er mit in die Küche. Während man das Frühstück vorbereitet, wird er auf seinem Fressplatz gefüttert. Gefüttert wird immer am gleichen Platz. Das dient dem Einordnungsprozess. Sollte er seine Portion nicht auffressen, wird Sie weggenommen und entsorgt. Es ist normal, denn es fehlt der Futterneid der Geschwister und er muss erst heimisch werden. Halten Sie die Abstände der Fütterungszeiten ein. Nach dem Fressen wird er wieder nach draußen gebracht, damit er sich entleeren kann. Wieder im Haus, geht nun die Post ab. Die Zeit nach der ersten Mahlzeit war auch im Welpen Gehege eine der aktivsten und lautesten des Tages. Ihr Welpe möchte nun spielen! Spielen Sie dort mit Ihm, wo er sich auch in Zukunft aufhalten darf. Sicher haben Sie viele neue Spielsachen gekauft. geben Sie Ihm aber immer nur drei Gegenstände auf einmal. Jeden Tag etwas anderes. Er befindet sich in seiner intensivsten Prägungsphase seines Lebens, fördern Sie seine Entwicklung. Nach einer Stunde wird er wieder auf seinen Versäuberungsplatz gebracht und darf den Garten etwas erforschen. Jetzt müsste er langsam müde sein und wird wieder ins Haus gebracht. Dort wird er in sein Hundebett, Hundebox oder in seinen Zimmerzwinger mit einem Spielzeug oder einem Kauknochen gebracht und jetzt muss er schlafen. Ein Welpe braucht insgesamt 15-18 Stunden Schlaf am Tag, um sich zu einem gesunden, belastbaren Hund zu entwickeln. Welpen die nicht genug Ruhephasen bekommen haben, entwickeln sich zu nervösen, schlecht konzentrationsfähigen Nervensägen! Während dieser Ruhezeit (es sollten mehrere am Tag sein), können Sie Ihre Tagesroutine erledigen.

 

So wird Ihr erster Tag aussehen: Welpe auf den Versäuberungsplatz bringen-spielen lassen-versäubern-füttern-versäubern-Nickerchen-versäubern-spielen-versäubern, füttern-versäubern-Nickerchen-versäubern-u.s.w.!

 

In den ersten Tagen wird der Welpe den Tagesablauf bestimmen!

 

Spielen

 

Spielen ist für einen Welpen neben Schlafen, Fressen und Sich-Erleichtern das Wichtigste. Im Spiel erwachen die angeborenen lebenswichtigen Anlagen und fördern sein Selbstbewusstsein! Bis jetzt waren seine Geschwister seine Spielpartner. Jetzt müssen Sie das übernehmen. Seien Sie ein toller, weil nimmermüder und einfallsreicher Spielgefährte. Es genügt nicht nur Bällchen zu werfen oder mit einem Tau ein Kämpfchen zu initiieren. Legen Sie sich auf den Fußboden, lassen Sie Ihn auf sich herumturnen, kriechen Sie mit Ihm unter dem Tisch durch, rennen mit Ihm um die Wette um den Tisch, kraulen Sie ihn hinter den Ohren - kurz gesagt spielen Sie auch ohne Zubehör. Der häufige Körperkontakt baut Bindung und Vertrauen auf und fördert die Gemeinsamkeit. Sie bestimmen wann und wie lang gespielt wird.

 

Die nächsten Tage

 

Mit jedem Tag wird es nun einfacher. Ab dem zweiten, dritten Tag legen Sie dem Welpen das Halsband um. Er wird das nicht schätzen und wird versuchen mit Kratzbewegungen das Band abzustreifen. Ziehen Sie es wortlos aus und legen es 1 Stunde später ihm wieder um. Nach und nach gewöhnt er sich daran und Sie können im Wohnbereich erste kleine Leinengehversuche einbauen. Immer wiederholen, es wird Ihm vermittelt Halsband tragen ist das Normalste der Welt.

 

Nach noch ein paar Tagen können kleine Mini-Spaziergänge unternommen werden. Aber nur kleine Quartierrunden von wenigen hundert Metern, zwei oder drei Mal über den Tag verteilt. Bei diesen Minispaziergängen lernt er nun seine Nachbarschaft (Menschen und Hunde) kennen.

 

Gewaltmärsche sind wegen der noch weichen Knochen und der schnellen Ermüdbarkeit tabu!!!!!

 

 

Vielen Dank an Frau Waltraud Weisbecker, die uns diesen Text freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat

   
© ALLROUNDER